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Schlaf und Gedächtnis

Wie Schlaf die Gedächtnisfunktion verbessert

Im Schlaf spielen sich viele wichtige physische und psychische Funktionen ab, die von enormer Relevanz für unsere Gesundheit sind. Auf neuronaler Ebene geschehen dabei mitunter unglaubliche Sachen. So ist der Schlaf wichtig dafür, dass neuerlerntes Wissen verarbeitet und gefestigt wird. Aber auch unser Gedächtnis profitiert von einem ausgewogenen Schlaf, denn während wir schlafen entstehen im Gehirn neue Gedächtnisspuren.

Erlebtes und Erlerntes wird erst im Schlaf in das Gedächtnis überführt

Die Dinge, die wir Tag für Tag erleben sind Handlungsmuster bewusster Selbstwahrnehmung, die sich in das kohärente Erleben in Raum und Zeit manifestieren, was notwendig ist damit wir uns ständig wechselender Umgebungsparameter anpassen können. Neurobiolog:innen sprechen hier von neuronaler Plastizität. Die Anpassung an die Umgebung (Zeit und Raum) findet direkt an den Verbindungen der Nervenzellen, den Synapsen, statt. Im Wachzustand kommt es so im Gehirn zu einer permanenten Informationsaufnahme. Wie man sich vorstellen kann, fließen über den Tag so enorme Mengen an Informationen in unser Gehirn. Jeder Handgriff, jeder Schritt und jeder Blick liefert einen Informationsinput, der an den Synapsen verarbeitet wird. Nun wäre es aber unnötig, dass wir uns an jeden Schritt, Blick oder Handgriff lang- oder mittelfristig erinnern. Der menschliche Körper ist auf Effizienz getrimmt, d.h. überflüssiger Energieverbrauch wird verhindert. Das ist Teil der Überlebensstrategie. Wie aber wird Wichtiges von Unwichtigem extrahiert?

Im Schlaf werden am Tage angelegten (enkodierten) Gedächtnisspuren reaktiviert, quasi einer „Überprüfung“ unterzogen, sortiert und arrangiert. Die zu Grunde liegende Emotion, die während des Tages an die Gedächtnisspur gekoppelt wurde stellt dabei einen gewissen Relevanzwert da. Als Beispiel wären hier das bewusste Lernen einer neuen Sprache oder ein emotionales Gespräch zu nennen. Die Gedächtnisspuren werden im Schlaf nun in den zwei Gedächtnissystemen, dem deklarativen Gedächtnis (bewusste, verbalisierte Informationen, z.b. Lernen) und dem nicht-deklarativen Gedächtnis, gestärkt. Es handelt sich bei diesem Vorgang um eine Art der Gedächtniskonsolidierung.

Mittagsschlaf fördert die Gedächtnisleistung, Dauerbelastung mindert sie

Aktuelle Forschungsergebnisse unterstreichen die Relevanz von Schlaf auf unsere Gedächtnisleistung. Mittels Transkranieller Magnetstimulation und Mustererkennungsaufgaben wurde mit Probenden und Probandinnen eine Testreihe aufgesetzt. Es ging vereinfacht beschrieben darum, einmal gesehen Formen und Muster nach einer gewissen Zeit wieder zu erkennen. Die Testreihe konnte eindeutig nachweisen, dass die Muster und Formen viel besser wiedererkannt wurde, wenn die Teilnehmer:innen die Zeit zwischen Aufnahme und Wiedergabe der Informationen eine Mittagsschlaf abhielten. Andere Teilnehmer:innen der Studie wurden zwischen Aufnahme und Wiedergabe einer Dauerbelastung, also Stress, ausgesetzt und schnitten am Schlechtesten ab.

Das Gedächtnis speichert keine exakten Informationen ab

Wichtig im Zusammenhang mit dem Informationsverarbeitungsprozess und der Überführung der Informationen in das Gedächtnis, sei angemerkt, dass unser Gedächtnis Informationen nicht in Form exakter Bilderlebnisse und tatsächlicher Wahrnehmungen aufnimmt. Viel mehr wird der Informationsgehalt extrahiert und selektiv sequenziert. Dies konnte Sir Frederic C. Bartlett (Psychologieprofessor in Cambridge) bereits im Jahr 1930 nachweisen. In der damaligen Studie erzählte Bartlett StudienTeilnehmer:innen den Indianermythos "Krieg der Geister“. Eine Geschichte mit gewissen Inkonsistenzen, zum Beispiel jagen Indianer hier Seehunde an einem Fluss, was offensichtlicher Unsinn ist, da Seehunde am Meer angesiedelt sind. Mehre Probanden und Probandinnen konnte sich nach Monate daran erinnern. Allerdings gaben Sie wieder, dass die Indianer am Fluss angelten. Es fand also eine Anpassung der Geschichte an den eigenen Kulturreis statt. Das Gedächtnis hatte die Informationen normalisiert.


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