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Schlafstudie

Studie: Schlafdauer und Mortalität

In einer der größten Studien, die weltweit je durchgeführt wurde untersuchten Forscher*innen der Oxford Universität in Zusammenarbeit mit der „European Society of Cardiology“, wie sich die Schlafdauer auf die Mortalität auswirkt. Kurz gesagt wollte die Studie herausfinden, welche Schlafdauer die gesündeste ist und ein möglichst langes Leben ermöglicht. Da zu viel oder zu wenig Schlaf das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöht, holte sich das Team der Universität Oxford europäische Experten der „European Society of Cardiology“ mit ins Boot um kardiovaskuläre Ereignisse im Bezug zum Schlafverhalten auszuwerten.

Die Studie war ein Mammutprojekt. Weltweit nahmen 116 .632 Proband*innen aus 21 Ländern an der Studie teil. Zur Studie mit der Bezeichnung PURE (Prospective Urban Rural Epidemiology) eruierte das Team um Dr. Chuangshi Wang von der McMaster Universität in Hamilton, Kanada, mittels standardisierter Fragebögen Schlafgewohnheiten, Lebensstil und bekannte Erkrankungen der Proband*innen. Um Sozi-ökonomische Faktoren berücksichtigen zu können, erstreckte sich die Studie über vier Industrieländer, zwölf Schwellenländer und fünf Entwicklungsländer.

Die Studienmethodik

Auf der Grundlage der ausgewerteten Fragebögen, die die 116 .632 Proband*innen aus 21 Ländern ausgefüllt haben, ermittelte das Forscherteam die gesamte tägliche Schlafdauer, inklusive aller Nickerchen, die tagsüber abgehalten wurden. Über einen Zeitraum von knapp acht Jahren wurden die Studienteilnehmer*innen weiter beobachtet und Korrelationen mit kardiovaskuläre (Herz-Kreis-Lauf Probleme) und Schlaganfälle Ereignissen registriert.

Profil der Studienteilnehmer*innen

Die Studienteilnehmer*innen waren im Schnitt 50 Jahre alt, ca. 43 Prozent schliefen zwischen 6-8 Stunden pro Nacht, 26 Prozent schliefen 8-9 Stunden, 9,5 Prozent gaben an, dass sie 6 Stunden oder weniger pro Nacht schlafen, 14 Prozent schliefen zwischen 9 und 10 Stunden und 7,5 Prozent benötigten gar mehr als 10 Stunden Schlaf. Diese extremen Lang- bzw. Vielschläfer waren im Schnitt älter, litten unter gesundheitlichen Problemen (z.B. COPD, Hypertonie, Depressionen), rauchten vermehrt, tranken mehr Alkohol im Vergleich zu anderen Studienteilnehmer*innen und/oder waren physisch unfitter (unsportlich, träge). Die extremen Wenigschläfer litten gehäuft unter Übergewicht und/oder Diebetes und lebten vermehrt in städtischen Gegenden.

Wer weniger oder länger als 6-8 Stunden schläft riskiert ein früheres Ableben Innerhalb des 8-jährigen Beobachtungszeitraumes starben 4.381 Proband*innen und es kam zu 4.365 kardiovaskulären Hauptereignissen. Nach Anpassung der demographischen Faktoren, Alter, Geschlecht, Lebensstil und Gesundheitszustand ergab sich eine J-förmige Verteilung kardiovaskulärer Ereignisse in Assoziation mit der Schlafdauer,. Eine statistisch J-förmige Verteilung ist stets ein Indiz für das Auftreten extremer Ereignisse. Für die Auswertung der Studie bedeutet konnte so bewiesen werden, dass wenig und viel Schlaf mit einer ungünstigen Prognose einher gehen, aber eine starke Signifikanz nur für ausgeprägte Langschläfer darstellt. Kurzum: je weniger jemand schläft, und je länger jemand im Bett liegt, umso ungesünder. Innerhalb des ermittelten Optimums zwischen 6-8 Stunden Schlafdauer sind keine gesundheitlichen Risiken erkennbar.

In der Gruppe der Kurzschläfer (weniger als 6 Stunden) konnten die gesundheitlichen Risiken im Bezug auf kardiovaskuläre Ereignisse und der Sterberate jedoch relativiert werden, indem die Forscher*innen die bekannten Lebensstilfaktoren und diagnostisch abgrenzbare Krankheitsbilder berücksichtigten. Interessant war jedoch, dass es in der Gruppe der Kurzschläfer vermehrt zu Unfällen kam, was wohl in der geringeren Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit durch Schlafdefizite begründet ist.

Studienteilnehmer*innen mit einer Schlafdauer von neun bis zehn Stunden Schlaf starben 27 Prozent häufiger und wiesen eine um 10 Prozent erhöhte Anfälligkeit für kardiovaskuläre Ereignisse auf. Die Gruppe der Teilnehmer*innen mit einer Schlafdauer von über 10 Stunden starben zu 61 Prozent häufiger und die Anfälligkeit für kardiovaskuläre Ereignisse lag bei dieser Gruppe bei 28 Prozent. Diese Risiken sind schon signifikant.

Die Studie stellte zudem fest, dass ältere und vorerkrankte Menschen zu einer längeren Schlafdauer neigen, Fettleibigkeit und Diabetes verstärkt in der Gruppe der Kurzschläfer zu finden war. Dies führte zu der Annahme, dass Langschläfer nicht gesund sind und zu wenig Schlaf ungesund ist. Schlafmangel beeinträchtigt den Insulin- und Leptinstoffwechsel, der Wiederrum zu Fettleibigkeit und Diabetes führen kann.

Das hohe Alter der extremen Langschläfer lässt vermuten, dass müde-machende Erkrankungen den Studienteilnehmern nicht bekannt waren und daher nicht angegeben wurden.

Der Rat der Forscher*innen ist, dass wir unser Schlafverhalten sehr genau beobachten sollten. Schlafen wir zu kurz, sollten wir die Gründe dafür ausfindig machen und diese eliminieren um nicht krank zu werden. Neigen wir hingegen zu einem langen Schlaf, sollten wir einen Arzt aufsuchen um eine eventuelle unentdeckte Krankheit aufzudecken.

Quelle: https://academic.oup.com/eurheartj/article-abstract/40/20/1620/5229545


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