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Schlafstörung Demenz Alzheimer

Schlafstörungen erhöhen das Alzheimer Demenz Risiko

Der Schlaf ist nicht nur für unser Wohlbefinden von enormer Bedeutung - erholsamer Schlaf macht uns leistungsfähig, vital und hat positive Auswirkungen auf nahezu alle kognitiven Fähigkeiten. Neben der psychischen Wirkung, ist ein erholsamer Schlaf aber auch für unsere physische Gesundheit von enormer Relevanz. Das alles ist soweit bekannt, doch welche Erkrankungen im Detail durch Schlafstörungen begünstigt werden, ist Teil interdisziplinärer Forschungen und der Erkenntnisgewinn schreitet daher stetig voran.

Die deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. wies bereits im Jahr 2017 auf den engen Zusammenhang von Schlafstörungen und Alzheimer-Demenz hin. Hintergrund war die Studie von Professor Dr. Walker von der University of California in Berkeley. Im Kern richtete sich die Studie auf das toxische Beta-Amyloid-Plaques, welches eine Schlüsselrolle bei der Entstehung der Alzheimer Demenz einnimmt. Das Protein Beta-Amyloid lagert sich bei der Alzheimer Demenz in erhöhter Form im Hirngewebe ab und hat einen störenden Einfluss auf die Gedächtnis-Tranfer-Leistung aus dem Kurzzeit-Gedächtnis zum Langzeit-Gedächtnis, was dazu führt, dass Erinnerungen gar nicht erst entstehen.

Dass die Forschung von Walker nun den Schlaf ins Visier nahm, hat folgenden Ursprung: Bekannt ist die Tatsache, dass der Schlaf eine reinigende Wirkung hat. Auch auf das Gehirn. Im Schlaf sorgen größer-werdende Zwischenräume zwischen den Nervenzellen dafür, dass die über den Tag angesammelten Schadstoffe mit der fließende Gehirnflüssigkeit abtransportiert werden. Dies gilt auch für das Beta-Amyloid. Die Forschergruppe um Walker welchen Einfluss das Beta-Amyloid auf den Schlaf und das Langzeitgedächtnis hat.

Für den Laborversuch wurden 26 Probanden untersucht, denen bislang keine Demenz-Anzeichen diagnostiziert wurden. Nach der Bestimmung des Beta-Amolyd Gehalts in unterschiedlichen Gehirnregionen der Probanden, mussten diese in einer ersten Gedächtnis-Testreihe 120 Wortpaare merken. Nach dem Abfragen der erlebten Wortpaare wurden die Probanden für 8 Stunden schlafen gelegt. Der Schlaf wurde von den Wissenschaftlern per Hirnstrommessung überwacht. Nach dem Aufwachen wurden die 120 Wortpaare erneut abgefragt - und zwar im MRT, wo die Hirnaktivität während der Befragung gemessen wurde. Besonderes Augenmerk richteten die Forscher auf den Hippocampus, der Ort wo sich das Kurzzeitgedächtnis befindet.

Die Auswertung kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Je höher der Beta-Amyloid-Spiegel im Gehirn der Probanden war, desto kürzer waren die Tiefschlafphasen. Die Tiefschlafphasen sind für den Abfluss des Beta-Amyloid aber essentiell.  Dazu ist die Tiefschlafphase wichtig, um Erlerntes aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis zu transportieren. Die Teilnehmer der Studie zeigten durchgehend eine geringere Gedächtnisleistung am Morgen, manche hatten 50% vergessen und nutzten zur Wissensabfrage verstärkt das Kurzzeitgedächtnis.

Walker resümiert einen Teufelskreislauf: "Je mehr Beta-Amyloid sich in bestimmten Bereichen des Gehirns ansammelt, desto weniger Tiefschlaf bekommt man und desto schlechter wird das Gedächtnis. Doch mit weniger Schlaf kann der Körper gleichzeitig auch die schädlichen Proteinablagerungen immer schlechter bekämpfen.“ Die Beantwortung der klassischen Frage nach der Henne und dem Ei steht noch aus. Ob zu wenig Tiefschlaf oder ein erhöhter Beta-Amolyd den Teufelskreis erzeugt steht nun im Fokus der weiteren Forschung. Die Hoffnung ist, dass sich neue Therapieansätze aus dieser Forschung ableiten lassen, denn Schlafstörungen sind einfacher zu behandeln als Alzheimer Demenz.

Quelle: https://www.nature.com/articles/nn.4035


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