Kaltschaum, Lattex, Federkern - welche Matratze passt zu mir?
Schlaf ist Erholung für Körper und Geist, er sorgt dafür, das wir tagsüber fit und leistungsstark sind und erhält die Gesundheit. Dies gilt aber nur, wenn der Schlaf auch gut, also erholsam ist. Neben psychischen Faktoren, die zu Schlafproblemen führen können, entscheidet dabei auch das Bett, wie erholt wir aufwachen. Nicht ohne Grund ahnte schon Berthold Brecht „Wie man sich bettet, so liegt man“ oder anders gesprochen: „Wie man sich bettet, so schläft man“. Aber wie bettet man sich richtig? Gibt es das perfekte Bett? Die Antwort ist: Ja! Da aber jeder Schläfer individuell ist, gilt es, das perfekte Bett an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dies macht eine fachmännische Beratung unerlässlich.
Die Komponenten eines Bettes
Ein Bett besteht prinzipiell aus 3 Teilen: Gestell, Lattenrost und Matratze. Das Gestell ist für die Erholsamkeit des Schlafes nicht sonderlich relevant, es besitzt eher eine ästhetische Funktion. Es sollte stabil sein, eine ordentliche Lattenrostauflagen bieten und der Matratzen Halt geben, damit nachts alles an seinem Platz bleibt. Natürlich sollte man sich in seinem Bett auch wohl fühlen und sich gerne hineinlegen. Je nach ästhetischer Empfindsamkeit ist es daher nicht förderlich, wenn das Gestell optisch nicht gefällt.
Die Matratze - Füllstoffe und Materialien
Grundsätzlich unterscheiden wir folgende gängige Matratzentypen, die sich in ihrer Füllung unterscheiden: Federkern, Kaltschaum und Latex. Wir werden immer wieder gefragt, ob es das perfekte Matratzenmaterial gibt. Die klare Antwort ist: Nein. Denn, wie schon gesagt, Schlaf ist individuell. Zur besseren Einordnung, stellen wir hier die Füllmaterialien vor und benennen Vor- und Nachteile.
Federkernmatratze
Federkermatratzen werden in Taschenfederkernmatratzen und Bonellfederkernmatratzen unterteilt. Generell bestehen Federkernmatratzen aus miteinander verbundenen Metallfedern (meist mehreren Hundert). Bei der Taschenfederkernmatratze sind diese Metallfedern in Stoffsäckchen eingenäht. Die Metallfedern der Bonellfederkernmatratze sind hingegen mit größerem Abstand verbaut, es befindet sich daher Luft zwischen den Federn.
Vorteile:
- Gute Durchlüftung
- Gute Wärmeableitung
- Taschenkern: hohe Punktelastizität (kein durchbiegen, gibt nach wo Druck ausgeübt wird und stützt andere Stellen)
Nachteile:
- Bonell schwingt nach und passt sich der Körperform kaum an
Fazit: Eine Federkernmatratze eignet sich für Menschen, die nachts schwitzen, da sie gut durchlüftet und die Wärme zuverlässig ableitet. Die Taschenfederkernmatratze ist stabiler, passt sich dem Körper des Schlafenden besser an als die Bonellfederkernmatratze und bietet durch weniger Nachschwingen und weniger Geräusche einen ruhigeren Schlaf.
Kaltschaummatratze
Eine Kaltschaummatratze ist mit Schaumstoff gefüllt. Zum Einsatz kommt hier aufgeschäumtes Polyurethan, ein ungiftiger und besonders für Allergiker gut geeigneter Schaumstoff. Die Bezeichnung Kaltschaum rührt von der Eigenschaft her, dass der Kaltschaum im Gegensatz zu anderen Schaumstoffen bei Raumtemperatur aushärtet und hierfür nicht erhitzt werden muss. Kaltschaum ist sehr punktelastisch und sehr geräuscharm.
Vorteile:
- Gute Wärmespeicherung
- Geringes Gewicht
- Punktelastizität
- Geeignet für Allergiker
- Flexibel, biegbar (gut kombinierbar mit kippbaren Lattenrosten)
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile:
- Weniger gute Wärmeableitung (nur bedingt geeignet für Menschen, die stark schwitzen)
- Keine weichen Varianten (nur mittelfest - fest)
- Nicht geeignet für Lattenrostabstände größer 5cm
- Nicht geeignet für Menschen mit hohem Körpergewicht
Fazit: Die Kaltschaummatratze ist der meistverkauft Matratzentyp. Dies liegt natürlich zum einen an dem geringen Preis, ist aber auch in den guten Schlafeigenschaften der Matratze begründet. Sie ist gut geeignet für Allergiker und ein Allround-Talent.
Latexmatratzen
Das Füllmaterial Latex entsteht durch das Aufschäumen von Kautschuk, wobei das synthetische Latex petrochemisch aus Erdöl und das natürliche Latex aus dem Kautschukbaum gewonnen wird. Die Fertigung von Latexmatratzen ist arbeitsintensiv und mit hohen Fertigungskosten verbunden - dies spiegelt sich natürlich im Endpreis wider. Latexmatratzen sind ebenfalls sehr punktelastisch, formstabil aber auch recht schwer. Hochwertige Latexmatratzen besitzen unterschiedliche Liegezonen und stützen den Körper optimal.
Vorteile:
- Sehr gute Körperanpassung und für alle Schläfertypen geeignet (Rücken-, Bauch- oder Seitenschläfer)
- Gute Hygeneeigenschaften, optimal geeignet für Allergiker
- Herausragende Punktelastizität
- Hohe Wärmeleistung durch tiefes Einsinken
- Hohe Lebensdauer (bei guter Pflege)
- Für extrem verstellbare Lattenroste geeignet
Nachteile:
- Hoher Pflegebedarf, muss alle 4 Wochen gewendet werdet
- Hohes Gewicht
- Hoher Anschaffungspreis
- Nur bedingt geeignet für Menschen, die im Schlaf schwitzen
Fazit: Eine Latexmatratze verspricht einen sehr ruhigen Schlaf, da die Druckverteilung extrem ausgeglichen, die Punktelastizität sehr gut und Latex quasi geräuschlos ist. Für Menschen mit Latexallergie ist die Matratze nicht geeignet. Der hohe Anschaffungspreis kann abschrecken, jedoch hat die Latexmatratze bei fachgerechter Pflege auch eine längere Lebensdauer als die anderen Matratzentypen.Der Härtegrad der Matratze - worauf zu achten ist.
Der Härtegrad der Matratze - worauf zu achten ist
Matratzen haben meist einen spezifischen Härtegrad. Dieser wird in der Regel in weich, mittelhart oder hart angegeben, ist aber nicht genormt und herstellerspezifisch. Landläufig sagt man, dass dünne Menschen eher weich und dickere Menschen eher hart schlafen sollen. Diese Generalisierung ist aber problematisch, denn zu weiche Matratzen können das Durchbiegen der Wirbelsäule begünstigen und zu Rückenschmerzen führen. Eine zu harte Matratze kann wiederum einen unruhigen Schlaf durch vermehrtes Herumdrehen oder Wälzen begünstigen. Gute Matratzen verfügen über unterschiedliche Zonen (Kopf/Schulter, Rücken, Beine). Je nach körperlichen Schwachstellen lässt sich die Matratze so individualisieren.
Schlafmediziner empfehlen eine fachmännische Beratung und Lageanalyse, denn nur mit spezialisierten Messungen lassen sich die individuellen Anforderungen an die Matratze herausfinden.
Und was ist mit Boxspringbetten?
Boxspringbetten sind in Mode. Sie kommen ohne Lattenrost aus und bestehen meist aus mehreren Matratzenarten, die übereinandergeschichtet sind. Die unterste Ebene bildet eine Federkernmatratze, auf der sich eine Schaumstoffmatratze befindet. Der Topper aus Kaltschaum rundet die Matratzenburg ab. Die Wärmeeigenschaften sind sehr gut und auch die Liegeeigenschaften sind in einem guten Bereich. Jedoch lassen sie sich nicht individualisieren oder mit einem Lattenrost „justieren“. Für Allergiker sind sie nicht gut geeignet. In Puncto Haltbarkeit scheiden Boxspringbetten in Tests der Stiftung Warentest eher negativ ab und hinterließen kein einheitliches Bild bei den angegebenen Härtegraden - diese wichen oft von den tatsächlichen Härtegraden ab.
Worauf man beim Kauf einer Matratze achten sollte
Eine Matratze sollte getestet werden - am Besten in Kombination mit Ihrem Kissen. Eine Beratung ist unabdinglich, wenn Sie Wert auf einen erholsamen Schlaf lege. Denn – Sie ahnen es bereits - jeder Schläfer ist individuell, Schwachstellen unterschiedlich und all dies gilt es zu berücksichtigen. Generell spricht man einer Matratze eine Lebensdauer von 10 Jahren zu, danach sollte gewechselt werden. Und auch das Lattenrost ist wichtig - hier gilt es die richtige Kombination aus Matratze und Lattenrost zu finden.
Lassen Sie sich von uns beraten!
In einer kostenlose Körpervermessung, Lageanalyse und einem Beratungsgespräch finden wir heraus, mit welcher Matratze Sie erholsam schlafen.
Einige Produkte aus unserem Sortiment
Kaltschaummatratzen
- Dormabell Innova S
- Röwa Ecco 2
- Philrouge STREAM
- Lattoflex 300
- Lattoflex 200
- Sympathica S
- Werkmeister
Federkernmatratzen
Latexmatratzen, Gelmatratzen